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  Die Auffangstation für Greifvögel, Eulen und Fledermäuse
Langstadt 2020
 
Projekte
Wildtierpflege
- Langstadt
Bericht 2020
 
Wie bei vielen Stationen forderte die Pandemie auch in Langstadt ihren Tribut. Da die Menschen nicht verreisen konnten, waren sie mehr in der heimischen Natur unterwegs. Mehr potentielle Finder bedeutete tatsächlich auch mehr Fundtiere, die in die Station gebracht wurden. Seltsamerweise brachen die Einlieferungen im September ein, so daß am Ende mit rund sechzig Pfleglingen die Gesamtzahl nur unerheblich über den sonstigen Werten lagen. Dafür waren die Funde stärker gedrängt ...
Junghabicht in der Station. D. Diehl
Knapp dem Tod entronnen: Opfer eines ungeschickt angebrachten Schutznetzes war dieser Junghabicht. Durch eine Öffnung an der Seite zu den Hühnern gelangt, hatte der Vogel ein Huhn erbeutet und flog von unten ins Netz, wo er dann im Netz verheddert mit Kopf nach unten hängen blieb. Glücklicherweise hatte die Hühnerhalterin am selben Tag nochmal nach ihren Hühnern geschaut und den Vogel entdeckt.
Während der Vogel seine überdehnten und überlasteten Muskeln in der Station erholte, hatte die Hühnerhalterin nach unseren Hinweisen nachgebessert und seitdem ist dort weder ein Habicht eingedrungen, noch hat sich einer im Netz verheddert.

(Bild: Dirk Diehl)
 
 
Ballengeschwür bei Mäusebussard. Dirk Diehl
Ballengeschwür beim Mäusebussard: In diesem Stadium kann für den Vogel nichts mehr erreicht werden. Der Fuß ist nicht mehr zu gebrauchen und wird absterben. Im Freiland tritt ein Ballengeschwür eher selten auf, es ist ein typisches Phänomen bei mangelnder Bewegung in der Haltung. Kommt ein Vogel in der Natur aber durch eine andere Erkrankung aus der Balance oder eine Fußverletzung entzündet sich, kann ein Ballengeschwür auch im Freiland entstehen. Im Frühstadium kann noch einiges erreicht werden; der Wildvogel wird aber in der Regel erst gegriffen, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten und die Heilungsaussicht minimal ist.

(Bild: Dirk Diehl)
 
Uterus-Ausstülpung.  Bild: Dirk Diehl
Totgeburt mit Zusatzfolgen: Dieses Zwergfledermaus-Weibchen wurde mit der Totgeburt seines Jungtieres unter der Wochenstube gefunden. Bei der Geburt hatten sich Teile des Uterus nach außen gestülpt. Es ist eine Herausforderung, die herausgedrückten Teile zurückzubringen und so zu fixieren, daß sich die die Normallage wieder stabilisieren kann. Im vorliegenden Fall gelang dies leider nicht.

(Bild: Dirk Diehl)
 
Verklebte Zwergfledermaus. Dirk Diehl
Extreme Verklebung: Unklar blieb die Vorgeschichte dieser Fledermaus. Völlig verschmiert mit einem unbekannten Klebstoff klebte das Tier auf der Straße. Offensichtlich hatte jemand das Tier nach seinere Entdeckung nicht in die Station gebracht, sondern rausgesetzt. Eine Spaziergängerin fand das Tier und brachte es in die Station. So gingen wertvolle Informationen verloren, denn ohne Wissen über die Art des Klebstoffes sind die Chancen schlecht, das Tier vom Klebstoff zu befreien.

(Bild: Dirk Diehl)
 
Junger Turmfalke. Dirk Diehl
Endlich wieder Falken: 2020 gelangten nach einer Phase ohne Jungfalken auch wieder Turmfalken-Junge in die Station. Wegen der starken Inanspruchnahme der vorhandenen Voliere und Kammer wurde für die heranwachsenden Jungfalken kurzerhand ein Wintergarten als Voliere umfunktioniert. Das Bild zeigt einen der Vögel im letzten Flaum zwischen Pflanztöpfen mit Pflanzen darin, die nicht ausziehen konnten. Über das aufwendige Saubermachen des Wintergartens hinterher schreiben wir besser nichts....

(Bild: Dirk Diehl)
 
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