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  Die Auffangstation für Greifvögel, Eulen und Fledermäuse
Langstadt 2023
 
Projekte
Wildtierpflege
- Langstadt
Bericht 2023
 
2023 waren junge Turmfalken in der Station häufiger, demnach gab es guten Bruterfolg der freien Falken. Erstmals wurde ein "Open-Release"-Verfahren bei den Jungfalken versucht: Schon früh haben die Vögel die Möglichkeit, die Voliere zu verlassen und so draußen ihre Fertigkleiten zu trainieren, während sie noch Nahrung in der Voliere bekommen. Das ist einerseits vielversprechend, hat aber nicht immer so gut geklappt. Einzelne Jungfalken hatten sich übernommen und wurden in der Nachbarschaft erschöpft aufgegriffen.
Glücklicherweise blieb 2023 die Zahl der verwaisten Fledermäuse überschaubar.
Flughauteinrisse bei Zwergfledermaus. D. Diehl
Dieses Exemplar der Zwergfledermaus war einer Katze abgenommen worden. Trotz beträchtlicher Beschädigung der Flughaut - beachte den unregelmäßigen Verlauf der Flughaut zwischen Hinterbein und 5. Finger - flog das Tier einwandfrei und konnte nach der Antibiose, die nach Katzenbissen meist nötig ist, wieder freigelassen werden.

(Bild: Dirk Diehl)
 
 
Turmfalkennestling nach Absturz. Dirk Diehl
Der jüngste eingelieferte Turmfalkennestling war nur kurz in der Station: Seine Eltern hatten sich einen Firstbalken für die Brut ausgesucht. Bei dem schmalen Balken hatten die Hausbesitzer schon einen Absturz befürchtet und Kissen ausgelegt. So war dem kleinen Wicht nichts geschehen und er konnte nach einer gründlichen Kontrolle und Beobachtungszeit in der Station zurückgebracht werden - in eine nahe des Firstbalkens provisorisch angebrachte Brutkiste, wo er mit seinen Nestgeschwistern hineingesetzt wurde. Ab da verlief die weitere Aufzucht ohne Zwischenfälle.

(Bild: Dirk Diehl)
 
Turmfalke mit Beinverlust. Dirk Diehl
Für diesen Falken gab es kein Happy-End. Offensichtlich hatte sich der Vogel ein Bein abgerissen und konnte nicht mehr richtig für sich sorgen. So geschwächt kollidierte er mit einem Auto und zog sich einen Trümmerbruch am Flügel zu. Die Flugfähigkeit war nicht wieder herzustellen. Immer wieder bleiben Vögel mit den Beinen in Spalten oder gabelartigen Halterungen hängen, was nicht so selten zu Beinverlust führen kann. Während manche Arten recht gut damit klar kommen, ist es für einen Greifvogel, der seine Füße zum Beutefang benötigt, eine kaum lösbare Aufgabe.

(Bild: Dirk Diehl)
 
Weißstorch wird freigelassen. Dirk Diehl
Mit der Zunahme des Weißstorches kommen auch öfters solche Findlinge in die Station; 2024 waren es zwei. Im Bild ein Jungstorch bei der Freilassung. Er war offensichtlich unglücklich angeflogen und hatte die Schnabelspitze aufgeschlagen. Die Spitze heilte ab und taugte wieder für die Jagd nach Mäusen, Fröschen und Insekten. Daß der Schnabel nun ein paar Millimeter kürzer ist, dürfte keine Rolle spielen.

(Bild: Dirk Diehl)
 
Rotrmilan wird freigelassen. Dirk Diehl
Sogar dreimal waren Exemplare des Rotmilans in der Station aufgenommen worden. Typisch für den Vogel: ist er verunsichert, stellt er sich tot. Hier lockte die Freiheit zunächst nicht ausreichend: Der Vogel lag in der geöffneten Transportkiste und machte mehr als eine Viertelstunde keinen Mucks. Auch nachdem er aus der Kiste herausgenommen worden war, lag er noch einige Minuten auf dem Einlagentuch der Transportkiste, um dann plötzlich aufzufliegen und mit kräftigen Flügelschlägen (siehe Bildeinblendung) möglichst viel Luft zwischen Pfleger und sich zu bringen....

(Bild: Dirk Diehl)
 
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